Ein Mensch
der aus der Mitte heraus lebt, kann von hoher Spiritualität erfüllt sein und
trotzdem froh und heiter jede Art von sinnlichem Genuss geniessen. Wenn er
fertig ist, kehrt er in seine Mitte zurück, ohne dass der Genuss seinen Geist
gefangen hält. Er lässt ihn wieder los. Das ist Ausdruck wirklicher Freiheit.
In seiner Mitte sein
Jede
Anweisung ein streng religiöses Leben zu führen, auf Genuss zu verzichten und
Lebensfreude als sündig darzustellen, ist genauso falsch und schädlich, wie
unser Konsumverhalten. Beides hält nur vom wahren Leben in Freiheit ab.
Wenn wir
unsere Ziele loslassen, unserem beschränkten Verstand das Ruder aus der Hand
nehmen und damit Tao die Möglichkeit geben, den eigenen Weg zu finden, dann ist
das Nichthandeln.
Wenn Tao, die
innere Mitte, der Kern, unsere innere Autorität mit seiner uneingeschränkten
Weitsicht den Kurs bestimmt, kommen wir viel leichter durch Leben. Das ewig
verbiegen, um die Liebe, Gunst und Aufmerksamkeit der Anderen zu erlangen, bzw.
nicht zu verlieren fällt weg. Wir können sein wie wir sind und uns vom Strom
des Lebens treiben lassen.
Gleichzeitig
sind wir mit allen Sinnen sehr präsent und in der Gegenwart. Wir beobachten,
nehmen direkt wahr. Wir (er)kennen unsere Verbindungen und werden so mehr und
mehr frei davon.
Wir werden
von einer kleiner Gruppe Mächtige manipuliert. Früher waren es Herrscher, Despoten und Priester. Heute ist es das Geld:
die Grossindustrie, die Multis, Banken und Versicherungen.
Auch wenn wir
heute verschiedene Parteien zur Auswahl haben, so gleichen sich alle darin,
dass sie im Fahrwasser der Macht schwimmen und nach oben Buckeln.
Die Gesetze
welche diese Regierungen erlassen, dienen in erster Linie, dem Erhalt und der
Vergrösserung der Macht für die Mächtigen. Das verkaufen uns die Politiker im
Allgemeinen so gut, dass wir das Gefühl haben frei zu sein und eine Wahl zu
haben.
Es fällt uns
auch darum nicht auf, weil wir uns das von Kindheit an so gewöhnt sind. Es war
schon immer so. Etwas anderes kennen wir gar nicht. Auch wenn wir in Option zum
bestehenden System gehen, dann werden wir dadurch nicht frei, weil wir uns
damit immer noch am System orientieren.
Wir sind
derart in das System eingespannt, dass wir dauernd durch Bestimmungen,
Verordnungen und Gesetzte gegängelt werden. Diese Dressur fängt bei den Eltern
an und wird von der Schule und Ausbildung fortgesetzt.
Anstatt, dass
wir aus dieser Enge und dem dauernden Druck ausbrechen, fliehen wir aus der
Realität in die Verdrängung. Wir verdrängen die nicht ertragbare
Bewusstseinsinhalte und Erfahrungen ins Unbewusst.
Unsere
Wahrnehmungen und Erinnerungen werden vom Bewusstsein dermassen gefiltert, dass
wir alle nicht gesellschaftsfähigen Inhalte einfach ausblenden. Dadurch sind
wir nicht mehr im Stande die Wirklichkeit zu sehen, wie sie wirklich ist. Was
wir für Wirklichkeit halten, ist nur ein Bruchstück der Realität, ein Zerrbild.
Verzerrt durch unsere Voreingenommenheit.
Dieser
Mechanismus ist so tief in uns, dass nichts Neues, Unbekanntes ins Bewusstsein
gelangen kann. Alles wird ins Unbewusste abgedrängt, wo es zusammen mit den
traumatischen Erlebnissen unserer Kindheit, ein Schattendasein fristet.
Wir sind
nicht fähig etwas Anderes zu sehen, als das was wir gelernt haben. So empfangen
wir nur ein zensiertes, verzerrtes Bild der Wirklichkeit.
Wird
demnächst fortgesetzt
Gruss Barbara
Zusammenfassung
des Buches: Wu Wei von Theo Fischer, erschienen bei Rowohlt
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